Wird für einen Anschluß immer ein Verbindungs-Netzbetreiber voreingestellt?
Ja. Wenn Sie weiter den Anschluß und das Netz der Deutschen Telekom nutzen, brauchen Sie jedoch nichts weiter zu unternehmen - die Telekom ist dann automatisch als Ihr Verbindungs-Netzbetreiber voreingestellt. Ansonsten muß der Betreiber Ihres Anschlusses den von Ihnen gewählten Betreiber von Fernverbindungen für Ihren Anschluß einrichten.
Wie kann ich überprüfen über welchen der verschiedenen Netzbetreiber meine Gespräche geführt werden?
Wählen Sie einfach die Kennziffer '031' und schon sollten Sie eine Ansage des eingestellten Netzbetreibers hören. Auf diese Art können Sie auch überprüfen, ob Ihre ISDN Anlage mit LCR Funktion oder auch LCR Geräte korrekt arbeiten. Auch eine manuelle Überprüfung ist möglich. Bei Wahl von z.B. '01079 031' hören Sie die Ansage des Netzbetreibers Viatel.
Wer stellt die Rechnung?
Ihre Rechnung, in der auch die Forderungen aller genutzten Verbindungs-Netzbetreiber ausgewiesen werden, erhalten Sie in der Regel vom Betreiber Ihres Anschlusses. Jeder Verbindungs-Netzbetreiber muß in diesem Fall die von ihm erbrachten Leistungen selbst berechnen und die Rechnungsdaten an den Betreiber des Anschlusses übermitteln, damit dieser die vollständige Rechnung für den Kunden erstellen kann.
In welchem Fall zahle ich mehrere Einzelrechnungen?
Das hängt von den Verträgen der Netzbetreiber ab. Wenn Sie eine Gesamtrechnung wählen und zwischen den beteiligten Anbietern eine Vereinbarung besteht die Preise untereinander zu verrechnen, müssen Sie nur den Gesamtbetrag zahlen. Gibt es eine solche Übereinkunft nicht, müßten die Rechnungsbeträge getrennt überwiesen werden. Sie können aber auf Wunsch von jedem Anbieter gesonderte Rechnungen erhalten, was jedoch zusätzliche Kosten - zum Beispiel für Überweisungen und Porto - verursacht.
An wen muß man sich bei Reklamationen der Rechnung wenden?
Verantwortlich für die korrekte Berechnung der Verbindungskosten sind die entsprechenden Anbieter. Sie sind auch jeweils Ansprechpartner für die in Anspruch genommenen Leistungen.
Was geschieht mit meinem Telefonbucheintrag? Wird es mehrere Telefonbücher geben?
Für den Anfang bleibt alles beim alten. Selbst wenn man den Betreiber seines Anschlusses komplett wechselt, wird man vorerst noch im öffentlichem Telefonbuch der Deutschen Telekom AG geführt. Es ist allerdings zu erwarten, daß die privaten Netzbetreiber in einiger Zeit und entsprechenden Anschlußzahlen eigene Telefonbücher veröffentlichen.
Gibt es Mindestbedingungen für Call-by-Call-Verbindungen?
Bei der Deutschen Telekom ist dies derzeit nicht vorgesehen. I.d.R. ist dies auch bei anderen Anbietern so. Allerdings verlangen einige sogar Eur 50,- Mindestumsatz - selbst bei Call-By-Call. Sie sollten sich daher in jedem Fall genaustens Informieren.
Wenn man mehrere Wettbewerber nutzt, wer ist dann verantwortlich bei Störungen?
Sind bei einer Verbindung verschiedene Anbieter beteiligt, gilt: Entstörung durch den jeweils zuständigen Vertragspartner. Da die Störung möglicherweise nicht sofort identifizierbar ist, müssen Sie sich an den Vertragspartner halten, bei dem Sie die Störung vermuten. Vermuten Sie die Störung beim Endgerät, müssen Sie sich an dessen Verkäufer oder Vermieter wenden. Vermuten Sie die Störung in der Anschlußleitung oder im Ortsnetz, müssen Sie sich an den Betreiber Ihres Anschlusses wenden. Bei Störungen im Fernnetz ist der jeweilige Verbindungs-Netzbetreiber zuständig. Für Kunden, die weiterhin ausschliesslich Leistungen der Deutschen Telekom in Anspruch nehmen, ändert sich nichts: Ein Anruf beim T-Service genügt und der Fehler wird behoben.
Kann man T-Online auch vom Anschluß eines anderen Anbieters aus nutzen?
Technisch ist das durchaus möglich. Dazu muß der Betreiber Ihres Anschlusses die Verbindungen zu T-Online direkt in das Netz der Deutschen Telekom weiterleiten.
Wird es bei den neuen Wettbewerbern ein flächendeckendes ATM-Netz geben?
Nein, ein solches Netz gibt es nur bei der Deutschen Telekom. T-Net-ATM verfügt inzwischen in ganz Deutschland über 41 Netzknoten.
Wird es im Festnetz ähnlich komplexe Tarifstrukturen geben wie im Mobilfunk?
Die Vielzahl der Anbieter, die vielen Kombinationsmöglichkeiten bei den Leistungen und die Schnellebigkeit von Tarifen sprechen dafür. Voraussichtlich wird es unterschiedliche Grundpreise geben und unterschiedlich gestaffelte Verbindungspreise.
Ich habe von komplett kostenfreien Telefonaten gehört, was ist das und kann ich einen solchen Anschluß für die Datenübertragung über Modem oder ISDN nutzen?
Einige Netzanbieter (insb. o.tel.o) wollen einige Telefonate (z.B. in der Ortszone) komplett kostenfrei anbieten. Allerdings handelt es sich dabei meist um werbefinanzierte Gespräche. Dabei wird zu unterschiedlichen Zeitpunkten des jeweiligen Telefonates (z.B. zum Anfang eines Gespräches) eine Werbebotschaft aufgeschaltet. In dieser Zeit können Sie nicht mit dem anderen Gesprächspartner kommunizieren. Dies ist auch der Grund, warum ein solcher Anschluß nicht für die DFÜ geeignet ist.
Bekomme ich eine neue Rufnummer?
Neue Anschlüsse erhalten künftig bei allen Anbietern immer eine elfstellige Rufnummer (einschließlich der Vorwahl). Die Rufnummer Ihres heutigen Anschlusses wird nicht geändert, auch wenn Sie Ihren Anschlußbetreiber wechseln. Beantragen Sie allerdings z.B. ISDN und/oder ziehen Sie gleichzeitig um, wird von dieser Regelung abgewichen:
Die Übergangsfrist der Telekom (DTAG) bei der Vergabe von Telefonnummern läuft zum 31.12.1997 aus. Daher können ab 01.01.1998 zu kurze Rufnummern (weniger als 10- oder 11- Stellen inkl. Vorwahl ohne '0') bei Übernahme eines betriebsfähigen Anschlusses nicht beibehalten werden. Es wird dann eine neue Rufnummer mit 10- oder 11 Stellen (je nach Ortsnetz und Anschlußart) vergeben. Die Prefix '0' wird also nicht mitgezählt. Bei Beauftragung eines ISDN Anschlusses oder Anschaltung an einen neuen Netzbetreiber und einer bestehenden Rufnummer kleiner als 10- oder 11 Stellen wird eine neue Rufnummer vergeben! Der Gesetzgeber (BAPT und Regulierungsbehörde) sieht keine Ausnahmeregelungen vor.
Was wird aus meinem Telekom-Anschluß?
Der Anschluß bleibt bestehen. Die Leitungen in die Wohnungen gehören der Telekom. Erst im Laufe des Jahres 1998 wollen Arcor und regionale Gesellschaften eigene Anschlüsse anbieten.
Bei welchem Anbieter führe ich die Ortsgespräche?
Zunächst nur bei der Telekom. Später im Jahr soll es Konkurrenz geben. Ortsgespräche werden also anfangs nicht billiger. Die Telekom arbeitet aber an einem Rabatt-System für Viel-Telefonierer im CityBereich.
Wie funktioniert der Wettbewerb bei Ferngesprächen?
Rund ein Dutzend Firmen versprechen bei Ferngesprächen (Gespräche mit einer "0" vorn) Nachlässe bis zu 40 Prozent. Auch die Telekom wird ihre Fernpreise senken.
Wie kann man die neuen Anbieter testen?
Sie suchen sich zunächst eine Gesellschaft aus, bei der Sie ein Gespräch führen wollen, und lassen sich dort per Antragsformular registrieren. Zu Beginn des Gesprächs wählen Sie dann die "Netzvorwahl" des jeweiligen Anbieters. Die beginnt bei allen mit der Ziffernfolge 010 plus zweier weiterer, individueller Ziffern: zum Beispiel Arcor 01070. Ein Anruf in Kiel über Arcor geht dann so: 01070 (für Arcor) + 0431 (für Kiel) + Telefonnummer des Angerufenen.
Muß immer die fünfstellige Netzvorwahl getippt werden?
Wenn man die Preisvorteile anderer Netzanbieter nutzen will, ja. Denn dann können Sie vor jedem Telefonat aufs neue entscheiden, bei welchem Anbieter Sie diesmal Kunde sein wollen (Call-by-call). Allerdings gibt es mittlerweile sog. Least Cost Router (LCR), die Ihnen die manuelle Vorwahl abnehmen und automatisch mit dem günstigsten Anbieter verbinden.
Kann ich fester Kunde bei einer der neuen Telefongesellschaften werden?
Ja. Wenn Sie den günstigsten oder besten Anbieter gefunden haben, können Sie sich als Vorauswahl-Kunde (Fachjargon: Pre-Selection) anmelden. Gewählt wird dann wie bisher, ohne weitere Vorwahlen. Die Automatik weist den Weg: für Ortsgespräche zur Telekom, für Ferngespräche zum neuen Anbieter.
Wenn ich fester Kunde bin, kann ich dann trotzdem noch bei der Konkurrenz schnuppern?
Ja, wenn Sie etwa Ferngesprächs-Kunde bei Otelo sind, können Sie trotzdem das Sonderangebot bei Telepassport mitnehmen - indem Sie deren Netznummer vorwegwählen (01024). Call-by-Call ist also auch bei einer bestehenden Preselection möglich. Sie müssen sich aber i.d.R. auch bei den Firmen, die Sie nur manchmal wählen wollen, anmelden.
Wie lange ist man an die Telefonfirma gebunden?
Anders als im Mobilfunk, wo Verträge mit Laufzeiten bis zu zwei Jahren üblich sind, können Sie beim Festnetz-Telefonieren in der Regel von heute auf morgen wechseln (vorm Unterschreiben beim Anbieter (s. AGB) nachfragen - manche Unternehmen bestehen trotzdem auf hohe Vertragslaufzeiten von z.B. einem oder zwei Jahren im PreSelection). I.d.R. wird lediglich die Bearbeitung mehrere Tage dauern.
Was wird aus meiner Telefonnummer, wenn ich von der Telekom zu einem Wettbewerber wechsle?
Sie behalten Ihre Nummer. Die Branche arbeitet daran, daß jeder Kunde seine persönliche Rufnummer erhält, die für Handy und Festnetz gilt und die auch bei Umzügen bestehenbleibt.
Brauche ich ein neues Telefon?
Nein, Sie können weiter Ihren Apparat benutzen. Neue Telefone, die Speicherplätze für die Netzvorwahl haben, werden demnächst angeboten.
Ich erfasse mit meinen Endgeräten (z.B. ISDN TK-Anlage oder normales Telefon) die anfallenden Gebühren durch den normalen Zählimpuls. Kann ich diese Funktion auch mit den neuen Netzbetreibern nutzen?
Sollten Sie Ihre Gespräche nur über einen Netzanbieter führen, so ändert sich für Sie nichts. Innerhalb des Telefonnetzes eines Betreibers werden die anfallenden Gebühren i.d.R. korrekt erfaßt und an die Endgeräte wie bisher weitergegeben. Sollten Sie allerdings z.B. für Ihren Anschluß und für Fern- und/oder Ortsgespräche unterschiedliche Netzbetreiber nutzen (z.B. durch Call-by-Call/PreSelection), kann aus technischen Gründen die korrekte Erfassung und Weitergabe derzeit nicht gewährleistet werden. Zur Zeit werden verschiedene Modelle diskutiert, die dieses Problem lösen sollen.
Werden die Gebührenimpulse auch bei den Sparprogrammen der Deutschen Telekom AG (z.B. CityWeekend, 10+ Tarif etc.) korrekt erfaßt?
Leider umgeht die DTAG derzeit mit Ihren eigenen Tarif-Sparprogrammen die korrekte Abrechnung der Gesprächsgebühren auf Kundenseite, da nicht der Takt verlängert wurde, sondern z.B. das Entgelt beim 10+ Tarif reduziert wurde. Eine korrekte Gebührenerfassung ist somit auch an einem Anschluß der DTAG nicht möglich - wenn Sie diese Sparprogramme nutzen und das sogar unabhägig von den sonstigen Problemen der Erfassung über andere Netzbetreiber (s.o.).
Gebührenimpulse werden derzeit von einem Anbieter zum anderen nicht korrekt durchgegeben. Dadurch werden Gespräche vom privaten Münztelefon oder Telefon im Hotel etc. nicht sofort erfasst, sondern erst mit der monatlichen Telefonrechnung abgerechnet. Wie kann ich diese Gespräche verhindern, so daß mir keine Gebühren entgehen?
Setzen Sie eine TK-Anlage ein, können Sie i.d.R. bestimmte Rufnummernvorwahlen sperren. Programmieren Sie daher die Vorwahl '010' als Sperre aller Call-by-Call geführten Gespräche. Darüberhinaus hat die Deutsche Telekom AG die Vorraussetzung geschaffen die fallweise Anwahl (Call-by-Call) anderer Anbieter netzintern zu sperren. Diese Sperre kann i.d.R. von Ihnen selbst eingerichtet werden. Fordern Sie bitte unter 0130-1115 die Anleitung zur netzseitigen Sperre der Vorwahl '010' an. Zur Zeit werden verschiedene Modelle diskutiert, die dieses Problem lösen sollen.Wichtig:
Sollten Sie Ihre Ferngespräche komplett über einen anderen Netzanbieter abrechnen (Preselection), gibt es derzeit keine Möglichkeit Gebühren korrekt zu erfassen.
Wie kann ich bei mir - trotz fehlendem Gebührenimpuls - eine korrekte Gebührenerfassung erstellen?
Es gibt Geräte, sog. Least Cost Router (LCR), die zwischen Telefon und -Dose geschaltet werden. Diese erkennen anhand eigener Tariftabellen den Anbieter und erzeugen teilweise einen speziellen Impuls, der von den Endgeräten normal ausgelesen werden kann. Diese LC-Router verbinden zudem automatisch über einen günstigeren Netzbetreiber, wenn ein Ferngespräch geführt wird. Dadurch entfällt das lästige manuelle Wählen der Kennzahl des Anbieters im Call-by-Call.
Was sind Least Cost Router (LCR)? Welche Vorteile bringen mir diese und welche Geräte gibt es?
Kann ich mich mit meinem Handy in die Netze der neuen Anbieter einwählen um die günstigeren Tarife nutzen zu können?
Nein, derzeit ist eine Einwahl in die neuen Netze durch Handys nicht möglich. Die Mobilfunkkosten lassen sich allerdings trotzdem tagsüber durch z.B. eine geeignete ISDN-Anlage drastisch senken. Wir zeigen Ihnen wie.
Ich habe noch einen normalen analogen Anschluß, kann ich trotzdem die neuen Anbieter nutzen?
Ja, Sie können Ihre Wahl unabhängig von der Anschlußtechnik treffen. Sie benötigen dazu nicht ISDN Allerdings erschließen Sie sich mit der revolutionären Digital-Technik zahlreiche Vorteile. Egal ob als Einzelnutzer, Privathaushalt oder im Geschäft.
Wird es bei den verschiedenen Anschlüssen einheitliche Leistungsmerkmale der Netzbetreiber geben?
Wahrscheinlich nein, da sicher jeder Anbieter seine eigenen Vorstellungen davon hat, was bei einem normalen Anschluß Standard ist. Zu erwarten ist allerdings, daß die Unterschiede im Grundpaket verschiedener Betreiber eher klein ausfallen werden; die Leistungsmerkmale sich also ähneln werden.
Sind die privaten Anbieter in jedem Fall preiswerter, als die DTAG? Lohnt sich ein Umstieg überhaupt?
Die anfallenden Gebühren sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich und liegen i.d.R. tatsächlich unter denen der DTAG. Allerdings zeigt es sich, daß es sehr sinnvoll ist, vor jedem Gespräch die anfallenden Gebühren zu vergleichen. Denn nicht immer ist die DTAG teurer. Ebenso fällt auf, daß einige Anbieter, die tagsüber mit zu den preiswertesten gehören in den Abendstunden den Preisvorteil verlieren. Zum Vergleich gibt es einige nützliche Programme, die helfen den richtigen Netzbetreiber, abhängig von der Uhrzeit, Entfernung und Länge des Gespräches, zu berechnen.
Kann ich alle Netzleistungsmerkmale, z.B. CCBS - Rückruf bei Besetzt, auch im Call-By-Call-Verfahren nutzen?
Derzeit können Sie zwar über Call-By-Call einen Rückruf beim besetzten Teilnehmer einleiten. Wenn Sie allerdings den Rückruf annehmen, telefonieren Sie aus technischen Gründen nicht mehr über das eigentliche gewählte Netz (Call-By-Call), sondern der Rückruf wird vom fest voreingestellten Netz zu dessen (höheren) Kosten abgewickelt. Es gibt noch keine Möglichkeit diesen Fehler zu umgehen, außer Sie nehmen den Rückruf nicht an, sondern wählen anschließend den Teilnehmer wieder im Call-by-Call-Verfahren manuell an.
infoadresse I:
Deutsche Telekom AG
Tel: 0130-3000
Fax: 0130-3002
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Tel: 01805/101000
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Hilfe in Konfliktfällen mit den neuen Netzbetreibern
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